11: Faustmann und „Schatten“

Was Carmen denkt:

Ich mag Menschen mit Schattenseiten. Oder vielleicht genauer gesagt: Menschen mit Augen, in denen ich Schatten zu erkennen glaube. Stimmen, die selbst ohne Worte von den Kratzern des Lebens singen können. Nackte Füße, die nicht verbergen wollen, dass sie schon mehr als einmal an der Schwelle zwischen dem eigenen „falsch“ und „richtig“, „gut“ und „böse“ getanzt haben. Hände, die andere Hände auf diese, ganz eigene, Art und Weise drücken können, „11: Faustmann und „Schatten““ weiterlesen

8: Max Prosa und „Erinnerungen“

Was Carmen denkt:

Sonntag Abend im Theater am Prenzlberg. Die Weißweinschorle darf nicht mit hinein. Vielleicht gut so. Ich zupfe unruhig an meinem Mantel, und aus der Manteltasche fällt die Rechnung einer Wiener Apotheke. Ach Wien – Du fehlst mir. Ich hab’ Heimweh’. Familie und Freunde fehlen mir. Dabei krieg’ ich’s doch eh nicht hin, mit all’ den Leuten in Kontakt zu bleiben, die ich im Laufe meines Lebens in’s Herz geschlossen habe. Das enttäuscht Andere, und das enttäuscht mich. Die Leute hier im Saal schwelgen in erwartungsvoller Stille, die Stühle scheinen mich anzuflüstern, als seien sie all’ diese Menschen, bei denen ich mich bereits viel zu lange nicht mehr gemeldet habe.

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